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Samstag, 5. Juli 2014

Noch ein unglaublicher Abend :)

Aber der Reihe nach.
Gestern, zum Ende meines tollen, braven Intonationstags, hieß es erst mal, Hochschule Karlsruhe. Und zwar zum Grölen, Bier trinken und jubeln. Ich war in einem Konzert.
Ja, tatsächlich. Ok, erst gab es Fußball. Aber dann habe ich mich um halb acht losgerissen, und es viel mir nicht mal schwer, weil die "Konkurrenz" ein wunderbares Konzert war mit Studenten und Profs der Karlsruher Musikhochschule und mit Werken von Bartok, Berio und mehr. So super Musik, eigentlich sollte man die besser weltweit übertragen, und nicht Fußball. Würden sich bestimmt all die anderen Gröler, Trinker und Jubler auch freuen.

Anschließend ein kurzes Bier im "Purino", welches mittlerweile neben der Hochschule die Studenten mit Flüssigem erfreut, und dann ging es ganz brav nach Hause, um am nächsten Morgen ausgeschlafen losfahren zu können.

Heute Morgen habe ich mich dann um halb acht aus dem Bett gequält, noch mit dem Mitbewohner von Julia und dessen Bruder gefrühstückt, und war dann um viertel vor neun bei der Post, um ein paar Werbematerialien abzuholen, dir mir nach Karlsruhe geschickt worden waren. Aber Überraschung, die Post macht erst um neun auf. Also warten. Noch ne Überraschung, sie macht Samstags erst um halb zehn auf. Da ist die in Sion schon fast wieder zu!
Der Rhein vor der Ziegelei, und mein Radl mit Regenhaube



 Also Kaffee trinken und abwarten. Schließlich habe ich mein Material bekommen und fuhr völlig gestresst gegen zehn los Richtung Speyer. Jetzt hieß es, in die Pedale treten. Das habe ich auch gemacht, und zwar so schnell, dass ich schon kurz später in Germersheim war, was schon kurz vor Speyer ist. Da fing es dann an, zu regnen, und ich habe mir in der alten Ziegelei direkt am Rhein, welche eine Art kleines Selbstbedienungscafé hat, erst mal einen Cappuccino unter dem Regenschirm gegönnt. Der Cappuccino stellte sich leider als schlechter Filterkaffee mit einem dicken Haufen Sprühsahne heraus.  :-(

Zum Ausgleich gab's nen schönen Blick über den verregneten Rhein, und ne wieder aufgefüllte Wasserflasche.
Nachdem ich eine Weile durch die Gegend gewartet und gelangweilte Selfies geschossen habe (das habe ich, hoch und heilig ehrlich, noch NIE gemacht!!!
Ein Kahn auf dem Rhein
Es war also seehr lange und seehr langweilig, dort auf etwas besseres Wetter zu warten), habe ich dann irgendwann beschlossen, mir meine Regenkleidung, auf die ich ja so stolz bin, überzuziehen und weiterzufahren. Mit der sah ich dann aus wie ein Taucher, und das junge Pärchen am Nebentisch sah mich auch schon ganz verwirrt an. Aber ich blieb trocken.
50 Meter später war der Regen dann auch vorbei. Wie immer. Liebe Leute, wenn ihr schönes Wetter wollt, zieht der Miri Regenkleidung über, dann hört der Regen garantiert sofort auf.
Eins der gelangweilten Selfies

Irgendwann kam ich dann in Speyer an, und ich muss sagen, das ist ein wirklich hübsches Städtchen! Irgendwie kennt man das immer so vom Namen und weiß, das ist irgendwo bei Mannheim, aber war noch nie da. Aber es hat eine wunderschöne Altstadt und einen Dom, der von außen auch wunderschön ist (von innen bestimmt auch, aber ich habe mich nicht getraut, rein zu gehen, weil ich so verschwitzt war und die bestimmt gedacht hätten, jemand hat nen Stinkbombenanschlag ausgeübt). Also bin ich statt dessen ein bisschen durch die Stadt spaziert und habe mir schließlich gegen halb vier, vor Hunger fast am Umfallen, ein Jägerschnitzel mit Pommes gegönnt. Das muss eben auch mal sein - normalerweile lebe ich zur Zeit von Keksen, Studentenfutter und trockenem Brot, aber jetzt war es halt mal dran. Sehr lecker. Anschließend noch nen Kaffee, und dann hieß es, zum dritten mal an diesem Tag... warten. Um sechs war ich im Gemeindehaus für das Konzert verabredet, und es gab noch viel Zeit. Und weil ich ja nirgends rein gehen wollte, bin ich die nächsten zwei Stunden durch die Maximilanstraße spaziert, die Innenstadtstraße von Speyer. Und so lang ist die jetzt auch nicht. Ich glaube, manche Leute fanden mich ein wenig komisch. Hm, kann man ihnen wohl nicht verdenken.
Irgendwann bin ich dann doch los zum Gemeindehaus, in dem ich von Bärbel und Norbert sehr lieb begrüßt wurde. Nach einer Dusche (immer der schönste Moment des Tages, nach dem ganzen Fahren!) und einer kurzen Tonleiter dann gleich ein mittelgroßes Problem: Die PowerPoint-Präsentation für meinen Kurzvortrag zum Thema "Menschenhandel" war in der DropBox im Internet gespeichert und nicht, wie ich irgendwann mal geplant und gesagt hatte, auf nem Stick. Da war es aber gar nicht so leicht, heranzukommen, und selbst, als wir irgendwann Internet hatten, wollte es einfach nicht klappen, mich einzuloggen. Bis etwa zehn Minuten vor dem Konzert waren wir am Verzweifeln, bis mich irgendwann mein weltbester Bruder Daniel gerettet hat, indem er die Präsentation heruntergeladen und gemailt hat.

Dann konnte der Abend losgehen. Nachdem Andrea, die das ganze in Speyer hauptsächlich organisiert hat (und das unter nicht ganz leichten Umständen - zum Beispiel kam vor ca. 10 Tagen heraus, dass die ganze Speyerer Stadtmission die ganze Zeit von 2015 ausgegangen war, und ich es nicht mal gemerkt hab...), eine kurze Begrüßung mit Interview gemacht hat, spielte ich meinen Hindemith, erzählte anschließend über Menschenhandel und spielte dann Bach. Ich bin ja immer noch keine Rednerin, aber ich glaube, es wird jedes mal ein bisschen besser - zumindest stand diesmal nicht mehr in der Präsentation, man müsse die Opfer verfolgen.
Anschließend gab es noch Getränke und Geknabber mit allen, die da waren, das war ganz wunderbar und ich habe viele sehr interessante Gespräche geführt. Und Leute getroffen, die Sion ganz gut kennen! Die meisten wissen schließlich nicht mal, dass es existiert. Anschließend gab es noch eine extrem leckere Lasagne von Bärbel, für die zwar Dank Jägerschnitzel nicht so viel Platz war, aber genossen hab ich sie trotzdem!

Und jetzt sitze ich bei Familie Seemann zuhause, die mich ganz rührend aufnimmt, obwohl sie bis auf den Sohn alle im Urlaub sind.

Soo, ich glaube, so ausführlich habe ich über einen Tag noch nie berichtet. Aber es war irgendwie alles wichtig. Und ihr müsst es ja nicht lesen, nicht war. Wird ja hier keiner gezwungen. Selbst Schuld.

Gute Nacht :-)

P.S.: Morgen 120 km nach Mainz. Drückt meinem Gesäß die Daumen, dass es durchhält...
P.P.S.: Irgendwie kann ich mich noch nicht mit mir selbst einigen, in welchem Tempus ich hier schreibe... Gibt es irgendeinen üblichen "Blog-Tempus"?
P.P.P.S.: Sorry für die bekloppten Fotos heute. Aber meine fotografische Kreativität hat heut nicht so weit gereicht. Lag wohl am Kaffee mit Sahne.

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